Die Biographie von Max Josef Metzger




03.02.1887 Max Josef Metzger wurde als erstes von vier Kindern
des Lehrers Friedrich August Metzger und seiner Ehefrau Anna,
in Schopfheim/Baden geboren.

1893-1896: Volksschule in Schopfheim.

1896-1899: Realschule Schopfheim.

1899-1905: Gymnasium in Donaueschingen, Lörrach und Konstanz.

1905-1908: Theologiestudium in Freiburg/Breisgau.

1908-1910: Weiterstudium in Fribourg/Schweiz.

1910: Promotion zum Dr. Theol. beim Kirchengeschichtler
Prof. Dr. Georg Pfeilschifter in Freiburg.

05.07.1911: Priesterweihe in der Pfarrkirche St. Peter/Schwarzwald

1911-1914: Kaplansjahre in Karlsruhe-Mühlburg, Mannheim und
Oberhausen/Brsg.

1914-1915: Feldgeistlicher und Divisionspfarrer nach Beginn des
I. Weltkrieges an der französischen Front.

Oktober 1915: Wegen schwerer Erkrankung an Lungen- und
Rippenfellentzündung, Entlassung aus dem Militärdienst und Übersiedlung
nach Graz in Österreich.
Dort übernahm er das Generalsekretariat für das "Österreichische
Kreuzbündnis" (Suchtkrankenfürsorge). Zugleich setzt er sich angesichts
des Krieges, für Frieden und Völkerverständigung ein.

Dezember 1915: Gründung des "Volksheil"-Verlages in Graz als Vorläufer
des in Freising ansässigen Kyrios-Verlags Meitingen.

1917: Gründung "Weltfriedensbund vom Weissen Kreuz" und Teilnahme
an der vorbereitenden Völkerbundkonferenz in Bern.
Gleichzeitig verfasst er ein "Internationales religiöses Friedensprogramm"
das er an Papst Benedikt den XV. übermittelt, der sich sehr lobend dazu
äußert.

27.01.1918: Aufsehenerregende Predigt in der Maria-Hilf-Kirche in Graz.
Darin prangert er die Missachtung der sieben Seligkeiten, als "Sintflut
des 20. Jahrhunderts" an.

1918: Veröffentlichung einer längeren Abhandlung von "Friede auf Erden",
aus der beim Schauprozess 1943 vor dem Volksgerichtshof in Berlin
ausführlich zitiert wird.

1919: Führend beteiligt an der Gründung des "Friedensbund deutscher
Katholiken" und rege Teilnahme an verschiedenen Friedenskonferenzen.

Herz-Jesu-Fest 1919: Gründung der "Missionsgesellschaft vom Weissen Kreuz"
heute CHRISTKÖNIGS-INSTITUT.
Metzger nennt sich jetzt in der Missions-Gemeinschaft Bruder Paulus -
nach seinem großen Vorbild, dem Völkerapostel Paulus, - dem er schon in
seiner Kaplanszeit ein Lied gewidmet hatte.

1921: Nach dem I. Weltkrieg spricht er als erster Deutscher beim
internationalen Friedenskongress in Paris.

ab 1923: Wegbereitender Einsatz für die Wiedervereinigung und
"Einheit der Kirche Christi".

1927: Als katholischer Beobachter nimmt er an der bedeutenden
Weltkirchenrats-Konferenz mit der Erlaubnis Roms, in Lusanne teil.

1928: Übersiedlung nach Meitingen und Übernahme des St. Johannesheimes,
damals Trinkerheilstätte (Caritasverband).
Gleichzeitig übersiedelt die Zentrale der "Christkönigsgesellschaft vom
Weißen Kreuz" von Graz nach Meitingen.
Er errichtet den ersten Kindergarten, Altersheim, Verlag und Buchhandlung
und hält Bibelstunden mit Bewohnern und Gästen.

1932: Er schreibt einen Brief an Papst Pius XI., in dem er vor dem beginnenden
Wettrüsten warnt und den Papst um Intervention bittet, um die drohende
Katastrophe eines neuen Weltkrieges zu verhindern.

Ab 1933: Im Dritten Reich überwacht, bespitzelt und verfolgt.

23.01.- 26.01.1934: Erste Verhaftung und Inhaftierung in Augsburg
Am Katzenstadel, wegen der Schrift "die Kirche und das neue Deutschland".

1937: Metzger feiert in der Pfarrkirche St. Wolfgang in Meitingen bereits
eine Messe die "zum Volk hin" gerichtet ist, was ihm jedoch von der
Kirchenbehörde bald verboten wird. Er war eben seiner Zeit schon weit
voraus, indem er schon wichtige Situationen erkannte, die erst nach dem
II. Vatikanischen Konzil erlaubt wurden, aber zu seiner Zeit leider noch nicht
verstanden wurden.

1938/39: Gründung der Bruderschaft "Una Sancta".

Pfingsten 1939: Erste Una-Sancta-Begegnung in Meitingen.
In diesem und den Folgejahren verfasst er zahlreiche Gebete um die
Einheit der Christen.

09.11.- 04.12.1939: Zweite Verhaftung und Inhaftierung in Augsburg

1940: Übersiedlung nach Berlin in die dortige Niederlassung der
Christkönigsgesellschaft in Berlin-Wedding.

29.06.1943: Zum drittenmal Mal verhaftet durch die Gestapo in Berlin
und Inhaftierung im Polizeigefängnis in Plötzensee.

14.10.1943: Nach einer höhnischen Verhandlungsführung durch den
berüchtigten Präsidenten Roland Freisler am Volksgerichtshof in Berlin,
wird er wegen "Hochverrats und Feindbegünstigung" zum Tode verurteilt.

22.10.1943: Verlegung in die Todeszelle ins Zuchthaus Brandenburg-Görden.
Nun trägt er Handschellen auch in der Zelle. Trotzdem verfasst er noch
unzählige Briefe, Gedichte, Lieder und tiefschürfende theologische Schriften.

27.03.1944: Sein geistliches Testament für die Christkönigsgesellschaft,
übergibt er dem Gefängsnisseelsorger zur Weiterleitung.

17.04.1944: Erst zwei Stunden vor Vollstreckung des Todesurteils wird
Metzger informiert. Diese Zeit nützt er um zwei Abschiedsbriefe zu schreiben,
in denen er nochmals seine Bereitschaft zum Lebensopfer "für den Frieden
der Welt und die Einheit der Kirche" bekundet.

17.04.1944, 15.26 Uhr: Enthauptung in Brandenburg-Görden
- unter dem Fallbeil der Nazidiktatur-
als Kämpfer und Blutzeuge FÜR FRIEDEN UND EINHEIT !

21.04.1944: Vorläufige Bestattung im Altstädtischen Friedhof in Brandenburg.

13.09.1946: Exhumierung und Überführung nach Berlin.

19.09.1946: Feierliche Beisetzung auf dem St.-Hedwigs-Friedhof in Berlin.

25.04.1968: Erneute Exhumierung und Überführung vom damaligen Ost-Berlin
nach Meitingen, wo das Christkönigs-Institut seinen Sitz hat.

27.04.1968: Nach einem Festakt durch den Bischof von Augsburg,
Dr. Josef Stimpfle, wurde Dr. Metzger bzw. Bruder Paulus, auf dem Friedhof
von Meitingen erneut beigesetzt. Auf seinem Grabstein steht der Spruch:
"Ich habe mein Leben Gott angeboten für den Frieden der Welt und die
Einheit der Kirche."

26.10.1969: Das "Instrumentum Christi Regis vom Weißen Kreuz" wurde durch
Dr. Josef Stimpfle, Bischof von Augsburg zum "Säkular-Institut" errichtet.

Herbst 2003: Die Kongregation für Heiligsprechungsverfahren in Rom
teilt dem Erzbischof von Freiburg, Dr. Robert Zollisch, mit, dass ein
diözesanes Erhebungsverfahren zur Seligsprechung von Max Josef Metzger
in Freiburg durchgeführt werden kann.

08.05.2006 Eröffnung des Seligsprechungs-Prozesses in der heimatlichen
Erzdiözese Freiburg/Breisgau.