Max Josef Metzger starb als Märtyrer "für den Frieden der Welt und die Einheit der Kirche" unter dem nationalsozialistischen Fallbeil. Der ökumenisch und sozial engagierte Priester sah in der Einheit der Kirche und in ihrem glaubwürdigen Eintreten für den Frieden die wichtigste Voraussetzung für den Weltfrieden. Damit und weil er die Niederlage Deutschlands voraussah kam er in Konflikt mit dem NS-Regime und wurde am 17. April 1944 hingerichtet. Dieser Band enthält nicht nur seine Biographie, sondern auch eine kommentierte Zusammenfassung seiner Lieder und Gedichte. Sie können dieses Buch, wie auch weitere Bücher zu Dr. Max Josef Metzger, direkt beim Christkönigs-Institut bestellen. Frieden für Kirche und Welt: Max Josef Metzger Gerne nannte sich Max Josef Metzger nach seinem großen Vorbild auch „Bruder Paulus“. Dem Apostel folgte er konsequent nach, wie sein großes Vorbild schrieb er unter anderem viele aufmunternde Briefe – auch aus dem Gefängnis. Und wie Paulus hatte Metzger vor allem eine zentrale Botschaft: In Christus werden alle trennenden Gegensätze überwunden und die Menschen in Frieden und Einheit zusammengeführt. Dieses Zeugnis bezahlte Metzger schließlich mit seinem Leben und wurde wie der Apostel Paulus 1944 als Märtyrer enthauptet. Max Josef Metzger dachte immer in großen Bögen und sah seinen Glauben als konkrete Grundlage dafür an, nicht nur den Alltag, sondern auch das gesellschaftliche und politische Leben zu gestalten. Seine Themen waren visionär und sind bis heute aktuell geblieben. Er warb für die Rechte der Völker, engagierte sich für Frieden und ein geeintes demokratisches Europa. Vor allem war er ein großer Ökumeniker. Im gemeinsamen Zeugnis der Kirche sah er eine wesentliche Voraussetzung für den Frieden der Völker. Aufgewachsen in der Diaspora Max Josef Metzger stammte aus dem Schwarzwald. Im evangelisch geprägten Schopfheim kam er am 3. Februar 1887 zur Welt. Die Enge seiner Umwelt machte ihm schon früh zu schaffen. Mit evangelischen oder jüdischen Kindern durfte er nicht spielen, die katholische Diasporagemeinde igelte sich ein. Er erlebte es als Befreiung, als er Gymnasien in Donaueschingen, Lörrach und schließlich Konstanz besuchen konnte. Dort legte er auch am erzbischöflichen Konradihaus das Abitur ab. Conrad Gröber, späterer Erzbischof von Freiburg und damaliger Leiter des Knabenseminars, bescheinigte Metzger zwar eine hohe Intelligenz und enormen Fleiß, stufte ihn aber als „flatterhaft“ ein und empfahl dem Ordinariat in Freiburg, den angehenden Priesterkandidaten „mit fester Hand und wachsamen Auge“ zu führen. Metzger wusste um seine aufbrausende Art und setzte sich selbst zum Ziel, ein „frommer Priester und tüchtiger Seelsorger“ zu werden. Sein Studium in Freiburg und Fribourg in der Schweiz beendete er mit einer preisgekrönten Dissertation. Am 5. Juli 1911 wurde er in St. Peter zum Priester geweiht. Vom Feldgeistlichen zum engagierten Pazifisten Der erste Weltkrieg sollte Metzgers Leben von Grund auf verändern. Er meldete sich freiwillig als Feldgeistlicher an die französische Front, musste aber wegen einer schweren Erkrankung 1915 den Militärdienst verlassen. Was er an der Front erlebte, hatte ihn erschüttert. Metzger kehrte als überzeugter Pazifist aus dem Krieg zurück. Kaum wieder einigermaßen genesen, ging Metzger mit Billigung des Erzbischofs nach Österreich, wo er als Generalsekretär des „Kreuzbundes“ arbeitete. Der Bund sah vor allem im Alkoholismus eine Wurzel für Elend und Armut und sorgte sich um Alkoholkranke. Alle Mitarbeiter verpflichteten sich, abstinent zu leben. Neben seiner Arbeit im Kreuzbund setzte sich Metzger aktiv für Frieden und Völkerverständigung ein. Er erarbeitete ein „Internationales religiöses Friedenspro-gramm“, das er auch Benedikt XV. zukommen ließ. Frieden wird zum Lebensprogramm Auf der Grundlage seines Friedensprogramms und der Botschaft der Bergpredigt gründete Metzger den „Weltfriedens-bund“, eine internationale katholische Friedensorganisation. Sein Engagement führte ihn auf mehrere Friedenskonferenzen, wo er meist als einziger Deutscher nach Ende des ersten Weltkrieges sprechen durfte. Unermüdlich hielt Metzger Vorträge und konnte viele für seine Ziele begeistern. 1919 gründete er in Graz die „Missionsgesellschaft vom Weißen Kreuz“, die 1925 in die „Christkönig-Gesellschaft“ umbenannt wurde. Noch vor Einrichtung der sogenannten „Säkularinstitute“ hatte Metzger damit eine Gemeinschaft geschaffen, bei der sowohl Männer und Frauen Gelübde ablegen als auch in einem äußeren Kreis mit weltlichen Berufen sich der Gesellschaft verpflichten. Bis heute hat das Institut seinen Sitz in Meitingen bei Augsburg. Der Frieden zwischen den Konfessionen gehörte schon früh zum Zentrum von Metzgers Wirken. Bereits im Studium suchte Metzger ökumenische Kontakte und nahm als Beobachter an verschiedenen ökumenischen Versammlungen teil. Um mehr Menschen für die Ökumene zu gewinnen, gründete Metzger die ebenfalls bis heute bestehende Una-Sancta-Bewegung. Verhaftung und Verurteilung Der umtriebige Metzger war den Nationalsozialisten recht bald ein Dorn im Auge. Bereits 1934 wurde Metzger in Augsburg zum ersten Mal verhaftet, 1939 ein zweites Mal. Als er 1943 ein Memorandum zur Neuordnung Europas veröffentlichte, wurde er von der Gestapo aufgegriffen und inhaftiert. In einem Schauprozess wurde er vom Präsidenten des Reichsgerichtshofes Roland Freisler zum Tode verurteilt und in das Zuchthaus von Brandenburg-Görden gebracht. Dort schrieb Metzger noch zahlreiche Briefe und sogar theologische Abhandlungen, unter anderem ein theologisches Vermächtnis für die Christköniggesellschaft. Am 17. April 1944 wurde Metzger hingerichtet. Für den „prophetischen Märtyrer“ eröffnete das Erzbistum Freiburg im Jahr 2006 ein Seligsprechungsprozess, der mit der Übergabe der Unterlagen 2014 in Rom seinen vorläufigen Abschluss fand. Marc Witzenbacher in: Magnificat. Das Stundenbuch, Ausgabe Mai 2016 |