Himmlischer Vater! Schaue huldvoll auf das gläubige Vertrauen Deiner ganzen Kirche und schenke ihr in Gnaden Einheit und Frieden gemäß Deinem heiligen Willen! Wie aus ungezählten Ähren auf aller Welt Dein Brot und aus gar vielen Trauben Dein Wein auf dem Altar eine heilige Opfergabe wird und ein Leib Christi, so lass uns alle eins sein, denen Dein ewigeinziger Sohn in der Menschwerdung Bruder wurde, alle, für die er Sein Leben hingab zur Erlösung, alle, denen er durch die Wiedergeburt der einen Taufe Anteil gab an Seinem göttlichen Leben und daher seinen herrlichen Namen verlieh. Lass uns alle, die wir diesen Namen Christi tragen, einträchtig sein im Bekenntnis unseres Herrn, dass ein Glaube im Denken, eine Liebe im Handeln uns eine. Mache herzenseins, die Du mit dem einen himmlischen Brote nährst, eines Geistes, die Du zum einen Mahl der Herrlichkeit berufen! Ja, lass uns alle, die wir "Unser Vater!" rufen, eine Herde sein, die dem einen Hirten und Führer der Seelen folgt, Jesus Christus, unserem Herrn. Amen. Max Josef Metzger (1887-1944) Sein ökumenisches Engagement reicht bis in die Studentenzeit zurück. Als angehender Theologe hatte er schon damals in einem Zettelkasten "Versöhnung der christlichen Konfessionen" formuliert. Dieser Zettelkasten steht wohlbehalten im Archiv in Meitingen. Metzgers Mühen um die Wiedervereinigung der Christen entzündete sich am Erleben und Erleiden der gespaltenen Christenheit. Er sah in dieser Trennung das große Hindernis für das überzeugende Darleben des Christentums. __________________________________________________________________________ Ökumenischer Gottesdienst Mittwoch 21.4.2004 um 19.00 Uhr im Christkönigs-Institut Zum Gedenken an Dr. Max Josef Metzger Still, sang- und klanglos, da alles andere untersagt war, fand am 21.4.1944 um 11 Uhr auf dem Altstädtischen Friedhof in Brandenburg im allerengsten Kreis die Beerdigung statt. Vereidigte Beamte brachten im Totenauto den Sarg und betteten ihn in die Erde. H. H. Pfarrer Jochmann von Brandenburg nahm die Einsegnung vor. Es war ein regnerischer, trüber Tag. Aber als man den Sarg in die Erde senkte, strahlte plötzlich leuchtend die Sonne..... Aus: Max Josef Metzger, Christuszeuge in einer zerrissenen Welt Klaus Kienzler, Verlag Herder |